Wieder im Programm!
Vorführung am Mo 17.10.22 um 21.15 Uhr !
Ein intensiv-fantastischer, vielschichtig-unbehaglicher Noir-Science-Fiction-Film der österreichischen Regisseurin Sandra Wollner ... auf Filmfestivals zu Recht vielfach mit Auszeichnungen bedacht! Ein ebenso kantiger wie grandioser Film!
"Zu Beginn des Films taucht man in einen goldenen Sommer. Die elfjährige Elli verbringt lange Tage mit einem Mann, den sie Papa nennt, am Pool, in dem großzügigen, modernen Haus, das weit von der Stadt in einem abgeschiedenen Waldgebiet liegt. Sie lassen sich durch den Tag treiben, schwimmen tagsüber im Pool und abends nimmt er sie mit ins Bett. Sie macht ihn glücklich, dazu ist sie da. Elli ist ein Android, gebaut nach seinen Erinnerungen, zum alleinigen Zweck, ihn glücklich zu machen. Erinnerungen an seine Tochter, die ein scheinbares Eigenleben entwickeln und sich verselbstständigen. Eines Nachts macht sich Elli auf den Weg in den Wald, läuft einem verblassenden Echo dieser Gedächtnisbilder hinterher. Sie verliert sich im Dickicht und wird von jemand anderem gefunden, der sie aufnimmt und ihr eine neue Identität gibt. Als Elli neu programmiert wird, kommt es zu Fehlern. Alte Programmierungen werden von neuen überlagert und verschränken sich zu einer eigenständigen Erzählung.
Eine unbeschreibliche Grandezza trägt diesen fantastischen Noir-Science-Fiction-Film durch das vielschichtige Unbehagen, das er zu erzeugen vermag. Ein Kind, das durch emotionale Trostlosigkeit wie durch steinerne Betonwüsten navigieren muss. Ein Kind? Angesichts einer nahen Zukunft, in der man Maschinen nicht mehr eindeutig als Maschinen identifizieren kann, mag eventuell Zweifel an der Unbeseeltheit lebloser Gegenstände berechtigt sein. Womöglich kommt den Menschen die Menschlichkeit abhanden? Unbehagen erzeugt nicht zuletzt eine Tonspur mit phänomenalen Geräuschen, die so haptisch wirken, als könnten sie nur aus den eigenen Erinnerungen stammen, die man meinte, für sich selbst besessen zu haben. Da liegen sie plötzlich, zur freien Verfügung. Die Dystopie ist real." (-- Diagonale Festival des österreichischen Films 2020)
• Drama, Science-Fiction
• Österreich, Deutschland 2020
• deutsche Originalsprachfassung
• 94 Minuten
• DCP
• FSK 16 Jahre
Regie: Sandra Wollner
Drehbuch: Sandra Wollner & Roderick Warich
Kamera: Timm Kröger
Schnitt: Hannes Bruun
Musik: David Schweighart & Peter Kutin
Darsteller:innen: Lena Watson, Dominik Warta, Ingrid Burkhard, Jana McKinnon, Simon Hatzl