TOXIC

Das Porträt zweier Teenager-Mädchen zwischen prekären Lebensbedingungen und ausbeuterischen Modeidealen ist eine rasante und teils drastisch bebilderte toxische Spirale aus Selbstausbeutung und Essstörungen.

Die jugendliche Marija verbringt den Sommer bei ihrer Großmutter in einem Industriegebiet im Hinterland Litauens. Aufgrund ihres Gehfehlers wird sie schnell gemobbt und gerät in eine Prügelei mit der gleichaltrigen Kristina, die – wie viele andere Mädchen in dieser abgehängten Gegend – eine Modelschule besucht. Bald schließt sich auch Marija der kultähnlichen Institution an. Mit der Aussicht auf eine Karriere in der Modebranche werden hier Gefühle von Selbsthass normalisiert und Essstörungen sind an der Tagesordnung. Während sich eine intime Freundschaft zwischen Marija und Kristina entwickelt, geraten die Mädchen in eine sich immer schneller drehende Spirale, in der sie ihre Körper auf extreme Weise missbrauchen.

"Beruhend auf eigenen Erfahrungen offenbart Regisseurin Saulė Bliuvaitė die toxischen Strukturen einer ausbeuterischen, patriarchalen Gesellschaft, mit der viele junge Frauen zu kämpfen haben. Der weibliche Körper wird zur Währung, zum manipulierbaren Objekt – oder vielleicht doch zum letzten Fluchtweg aus einer chancenlosen Situation? TOXIC ist von einer intimen Emotionalität geprägt und bezieht seine Faszination aus dem Gegensatz zwischen der Hässlichkeit eines tristen Alltags und der Schönheit echter Menschlichkeit und Zuneigung." Grandfilm

"Die Regisseurin Saulė Bliuvaitė gewann mit ihrem Debütfilm direkt den Goldenen Leopard beim Filmfestival in Locarno. Ihr Porträt zweier Teenager-Mädchen zwischen prekären Lebensbedingungen und ausbeuterischen Modeidealen ist eine rasante und teils drastisch bebilderte toxische Spirale aus Selbstausbeutung und Essstörungen. Gerade konsumieren die Mädchen noch Drogen, um den Hunger zu unterdrücken, dann sitzen sie mit den anderen Modelanwärterinnen in Bikinis vor einem blauen Foto-Set-Hintergrund. Eingefroren wie auf dem Cover eines Magazins. Die tristen, blaustichigen Szenen ihres Alltags kontrastieren mit stilisierten Aufnahmen der Stadtbewohner*innen, in denen sie ikonenhaft vor der Kamera posieren. Bliuvaitės Ästhetik erinnert in diesen Momenten an Ulrich Seidl, aber sie ist weniger brutal, entwirft empathischere, liebevollere Beziehungen. Ein intensiver, visuell einnehmender Film, der aber selbst auf der feinen Linie zwischen Darstellen und Zurschaustellen balanciert." Clarissa Lempp, Indiekino

"Lithuanian cinema made a striking impact at this year's Locarno Film Festival, leaving a lasting emotional mark. TOXIC, the fearless film behind these accolades, follows 13-year-old Marija and Kristina as they spiral into financial and moral debt while attending a shady modeling school. The promise of a better life, far from their bleak industrial hometown, inflates like a balloon filled with slow, creeping poison.
Director-screenwriter Saulė Bliuvaitė based the film on the true stories of young models, drawing from her own experiences as a teenager chasing the dream. Often described as the Baltic response to Harmony Korine ("Gummo") and Lukas Moodysson ("Fucking Åmål"), Bliuvaitė finds beauty in even the harshest, most concrete-filled settings. Her sharp, angular visuals capture how her protagonists are pushed to extremes – cornered, trapped, and drifting into emptiness. TOXIC is a raw and visually striking debut that heralds a bold new voice in European cinema." Ghent Film Festival 2024

CREDITS

litauische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Regie: Saulė Bliuvaitė
Litauen 2024
99 Min.
• DCP
FSK 16
• Deskriptoren: www.fsk.de

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