Filmreihe Cinemania Kalk
Vorführung am So 11.02.24 um 16.00 Uhr !
Viscontis prächtige Verfilmung von Thomas Manns berühmter Novelle. Im Jahre 1911 sucht der kranke Komponist Gustav von Aschenbach Erholung in Venedig. Künstlerisch wie privat ist er ausgelaugt. Doch bald erwacht wieder die Unruhe in ihm: Der eigenwillige Künstler verfällt der Schönheit des jungen Tadzio, der mit seiner Familie die Lagunenstadt besucht. In platonischer Verehrung kann Gustav den Jungen nicht aus den Augen lassen. Völlig verzehrt von seiner Sehnsucht, übersieht er die Warnzeichen einer Cholera-Epidemie, die in der Stadt grassiert.
"Venedig war von jeher aufgrund seiner glanzvollen Geschichte und der einzigartigen Lagunenlage Anziehungspunkt und Inspiration für Künstler. Thomas Manns Novelle "Der Tod in Venedig", publiziert 1912, hat die emotionale Aufladung dieser Stadt massgeblich beeinflusst, wie auch Viscontis Film seit über vierzig Jahren prägend ist für das Bild, das wir uns von dieser Stadt an der Schwelle zum zwanzigsten Jahrhundert machen.
Aus dem preussisch-strengen Schriftsteller Aschenbach wurde bei Visconti ein Komponist, der an Gustav Mahler erinnert, und auch an anderen Stellen hat er die Novelle entscheidend verändert ... Solche Verkürzungen und Ergänzungen haben die literarische Vorlage einerseits trivialisiert und ihrer Dialektik beraubt, andererseits eine eigene erzählerische Mythologie entwickelt.
'Was mich an der Geschichte interessiert', soll Visconti geäussert haben, 'ist das menschliche Drama eines Künstlers, die Geschichte seiner Einsamkeit und seiner Verzweiflung'. TOD IN VENEDIG setzt fort, was schon als eines der Themen in "Gattopardo" und in "Lo straniero" entwickelt worden war: die (durchaus auch autobiografische) Erfahrung des Alterns, des Vergehens, des Verfalls, des nahenden Todes. Was dieses 'Porträt des Künstlers als alter Mann' von den früheren Filmen unterscheidet, ist die Radikalität, mit der Visconti den physischen Verfall in den Mittelpunkt stellt und ihn mit zahlreichen Metaphern der Vorausdeutung und der Parallelität einkreist." (--- Wolfram Schütte, Luchino Visconti (1975))
Die Filmprogramme von "Cinemania Kalk" finden mit freundlicher Unterstützung des Kulturamts der Stadt Köln statt!
• Drama
• Italien 1971
• englische Originalsprachfassung
• 130 Minuten
• DCP
• FSK ab 12 Jahre
Regie: Luchino Visconti
Drehbuch: Luchino Visconti, Nicola Badalucco
Kamera: Pasqualino De Santis
Montage: Ruggero Mastroianni
Musik: Gustav Mahler
Darsteller:innen: Bjorn Andresen, Dirk Bogarde, Silvana Mangano