
"Robert Mitchums mörderischer Prediger in Charles Laughtons Märchenwunder THE NIGHT OF THE HUNTER ist selbst einer der grossen Kino-Mythen. ... Jacques Rivette: 'Der grösste Amateurfilm der Filmgeschichte!' Die einzige Regiearbeit von Schauspieltitan Charles Laughton, ein singuläres Schauerromantikmärchen, zugleich bezwingend und bizarr, seltsam und schlüssig, naiv und nuanciert. ... Ein magisches Meisterwerk." Christoph Huber, Österreichisches Filmmuseum (2012)
"Ein gefährlicher Psychopath, der als Prediger durch die Lande zieht, hat es auf das Geld eines hingerichteten Räubers abgesehen und schleimt sich bei dessen Witwe ein. Doch nur ihre Kinder kennen das Versteck des Geldes – für sie beginnt ein Albtraum.
Charles Laughton kreierte in seiner einzigen Regiearbeit eine seltsam märchenhafte, düstere Atmosphäre. Der Film, der meisterhaft zwischen verschiedenen Genres wechselt und Humor mit heute noch verstörenden Horror-Thriller-Elementen verbindet, wurde lange von Publikum und Presse ignoriert, bevor ihm die Kritiker der Nouvelle Vague die Anerkennung verschafften, die ihm gebührt: Heute gilt er als Meilenstein der Filmgeschichte und zählt zu den grössten Horrorfilmen überhaupt." Filmpodium Zürich
"Trotz seiner seltsam humoristischen Untertöne ist dies einer der beängstigendsten Filme überhaupt (und wirklich beängstigende Filme werden zu einer Form von Klassiker). Robert Mitchum ist der mörderische, sexbesessene, Hymnen singende Seelenretter mit hypnotischen Kräften, und seine verängstigte neue Frau, die einen Sohn und ein Töchterchen aus erster Ehe hat, wird seine glühende Jüngerin. Er ist so etwas wie ein umgekehrter Rattenfänger von Hameln: Erwachsene vertrauen ihm, Kinder wollen ihm entkommen. Die Flucht der beiden Kleinen vor dem Wahnsinnigen ist eine geheimnisvolle, traumartige Episode ‒ eine bewusst 'künstlerische' Spannungsfantasie, die durchbrochen wird von der Erscheinung einer guten Fee." Pauline Kael, 5001 Nights at the Movies (1993)
"Ein erstaunlicher Reigen unwirklicher Bilder: Eine Mischung aus Mark Twain'schen Naturaufnahmen (das idyllische Leben am Fluss) und expressionistischen Innenräumen voller unheilvoller gespenstischer Schatten. Dieser Stil erreicht seinen Höhepunkt, wenn die schlafenden Kinder auf ihrem Boot mitten im Mondschein den Fluss hinabtreiben." Chris Petit, Time Out Film Guide
"Dem Schrecken wohnt immer auch eine rätselhafte Schönheit inne .... Kameramann Stanley Cortez, der auch für Orson Welles, Fritz Lang und Sam Fuller arbeitete, erschuf für die Jagdszenen durch die Sümpfe Bilder wie aus düsteren Märchenbüchern. Die verängstigten und allein gelassenen Kinder, der merkwürdige Predigergesang des von Robert Mitchum genial verkörperten Schurken, die künstlichen Dekors und der oft alttestamentarische Tonfall der Dialoge vereinen sich zu einem Kunstwerk, das zeitlos geblieben ist, Abgründe auslotet und kindliches Schaudern erzeugt. Der Film gehört auch deshalb zu einem der einflussreichsten Werke der Filmgeschichte – allein die Szene, in der Mitchum den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse erklärt, symbolisiert durch die auf seine Finger tätowierten Worte 'Love' und 'Hate', wurde unzählige Male zitiert, persifliert und variiert." Arte Magazin (2011)
• Regie: Charles Laughton
• USA 1955
• Sprache: Englisch
• 89 Min.
• DCP
• FSK 12
• THE NIGHT OF THE HUNTER bei Letterboxd
• Infos zu Altersfreigaben & Deskriptoren: www.fsk.de