TARDES DE SOLEDAD – NACHMITTAGE DER EINSAMKEIT

"Ein monumentaler, kostbarer, präziser, brutaler, herzzerreißender, tragischer, schöner und in jeder Hinsicht einzigartiger Film!" El Mundo

Albert Serra begleitet den peruanischen Star-Matador Andrés Roca Rey bei seinem blutigen Handwerk in der Stierkampfarena und schafft ein radikales Porträt zwischen Dokumentar- und Kunstfilm. Eine fatalistische Meditation über Maskulinität.

"Der Matador Andrés Roca Rey gilt als Star unter den Stierkämpfern. In Begleitung seiner Toreros reist der 28-jährige Peruaner von einer spanischen Arena zur nächsten. Doch das blutige Geschäft erfordert höchste Konzentration: vom Ankleiden im Hotelzimmer über die tradierten Bewegungsabläufe vor dem gereizten Tier bis zum finalen Todesstoß. Albert Serra dokumentiert das umstrittene Schauspiel mit nüchternen, eindringlichen Bildern. Und so wirken die einsamen Stunden des Matadors und seine tänzelnde Choreografie im bestickten Kostüm so befremdlich wie das gesamte Spektakel. Und eine Ewigkeit die letzten Sekunden des Stiers." Michael Pekler, Viennale 2024

"Ein Meilenstein des spanischen Kinos! Er fängt ein, was man noch nie zuvor gesehen hat." El Confidencial

"Die meiste Zeit passiert wenig bis nichts in Albert Serras Dokumentarfilm, der den peruanischen Star-Matador Andrés Rocha bei seinem blutigen Handwerk in der Arena zeigt. Und doch liegt eine derart überwältigende Konzentration in den Bildern, dass es einem regelrecht den Atem abwürgt. Serra begnügt sich vorwiegend mit der Vorführung des immergleichen Rituals: Blickduelle zwischen Mensch und Stier – spannungsvolle Ewigkeiten, die nur durchbrochen sind von vereinzelten Kampfrufen und provokanten Gesten mit dem roten Tuch durch den Torero. Bis sich das verwundete, mürbe hechelnde Tier aus seiner Starre löst und vorwärtsprescht. Wieder und wieder dasselbe Spektakel, eingefangen in langen Einstellungen. Stierkampf folgt auf Stierkampf – immer tödlich für das Tier, doch auch lebensgefährlich für den Torero, der manchmal eine Millisekunde zu langsam ausweicht und niedergetrampelt oder an die Arenawand gedrückt wird. Es ist ein sadistisches Schauspiel und definitiv nichts für schwache Nerven.
Die zeremonielle Abartigkeit der Kämpfe wird zusätzlich gesteigert durch die Zwischenspiele, in denen sich Andrés Rocha nach getaner 'Arbeit' im Auto von Kollegen für die Eleganz seiner Killerfertigkeiten auf die Schulter klopfen lässt. Oder wenn er sich im Hotelzimmer von einem Assistenten vor den Shows auf fast schon slapstickartige Weise in sein umständliches Kostüm hineinhieven lässt. Albert Serra kommt beinahe ohne Worte aus und hält das brutale Geschehen mit nüchterner Distanziertheit fest. In dieser trügerischen Ruhe liegt ein Fatalismus, der Nachmittage der Einsamkeit zu einer soghaften, lang nachwirkenden Meditation über sogenannte Maskulinität erhebt, wie man sie so nur selten auf der Leinwand erleben (oder, je nach Blickwinkel: ertragen) durfte." Nathanael Brohammer, Indiekino

"Like many burdened with a conscience, I wanted to hate this film for what I knew would be its glorifying stance on bullfighting – but, then again, it is Serra, an artist for whom I have immense respect, even if I'm unable to love every single one of his films. In the end, while it didn't stanch the revulsion I hold for this cruel bloodsport, I was left with a grudging admiration for the artistry of Roca Rey, who, in addition to his own huge cojones, both figurative and literal (after all, it takes guts to build an entire career over a face-to-face confrontation with the overwhelming possibility of death), is also quite hot. I've no idea if Serra meant to highlight his astonishing beauty – I'm guessing not – but the film is intensely homoerotic; it left many of us longing to see the full package!" Travis Jeppesen, Artforum

CREDITS

spanische Originalfassung mit deutschen Untertiteln & Spanish language with English subtitles

Regie: Albert Serra
Spanien, Frankreich, Portugal 2024
125 Min.
• DCP
FSK 16
• Deskriptoren: www.fsk.de

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