SASORI: DEN OF THE BEAST

"Unquestionably Meiki Kaji's best performance in my favorite of her roles, a mute witness/spirit, almost Falconetti-like, the film recasting "Sasori" as not merely out for her own revenge but as a destructive avatar of retribution for all victimized women, summoned from below by their very suffering. That suffering is both utterly dehumanizing and intrinsically beautiful, and this is one graphic, dazzling composition after another, never failing for even a single frame to be an absolute stunner. Brutal -- anyone who has a hard time with depictions of sexual violence should be warned -- and totally exhilarating." matt lynch, Letterboxd

"Die U-Bahn kommt in Gang, über das Bild rollen sich unzählige Fahndungsfotos wie ein Fetisch: Gesucht wird Matsu, genannt "Sasori", der Skorpion, gespielt von Meiko Kaji. der unangefochtenen Königin des japanischen Exploitationfilms. Ein Chanson hebt an: Das Rachelied einer Frau. Schon der Vorspann ist reinste, rauhe Poesie, wie man sie nur im Exploitationfilm finden kann; die existenzialistische Schönheit des Verbrechens in einer schmutzigen Welt.
Von der Poesie der Filmlayer und Vorspannmusik wechselt der Schnitt hart zur blanken Realität: Matsu im Innern der U-Bahn. Im zweiten Teil war sie den Häschern des Strafvollzugs entkommen, nun versucht die gesuchte Ausbrecherin unterzutauchen. ...
Die Gewalt ist grell, doch ... es liegt keine Herrlichkeit in ihr; sie wirkt gehetzt, reflexartig, wie ein letztes Mittel in einer übermächtig gewordenen Welt, die einen zu verschlingen droht. Im Falle von SASORI: DEN OF THE BEAST ist dies wörtlich zu verstehen: Matsu flüchtet in die graue Unterwelt verelendeter Prostituierter und muss schließlich in die abgedrängte no go area der Gesellschaft schlechthin flüchten: In die Kanalisation, wo sie Wasserfluten und Feuersbrunst gleichermaßen zu widerstehen hat.
Der erste Sasori-Film war ein von der Muse höchst inspiriertes Meisterwerk des Exploitationfilms, das zwischen Sleaze und dem Autorenfilm entlehnten ästhetischen Manövern changierend den Clash höchst unterschiedlicher Film- und Bildmodi zelebrierte; von solchen Ambitionen ist nun der dritte Teil zwar leider weit entfernt. Doch baut Shunya Ito auch in diesen regelmäßig melancholisch-poetische Zwischentöne ein ...
Wenn der erste "Sasori" also Künstlichkeit suchte, sucht der dritte Teil nun die rauhe Poesie im Faktischen. Matsu ist in der konkreten Welt angekommen, wo sie erneut dazu gezwungen ist, ihre Skorpionstachel auszufahren. Erneut verleiht ihr Meiko Kaji eine atemberaubende Präsenz." Thomas Groh, filmtagebuch.blogger.de (2007)

CREDITS

japanische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

• Regie: Shun’ya Itō
• Japan 1973
87 Min.
• HD
FSK 18
• Deskriptoren: www.fsk.de

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