Filmreihe something weird cinema
16mm-Double-Feature-Vorführung am Sa 27.04.19
21.30 Uhr NEKROMANTIK >>Ticketvorverkauf
ca. 23.00 Uhr NEKROMANTIK 2 >>Ticketvorverkauf
Rob, ein Angestellter einer obskuren Müllbeseitigungsfirma für Leichen, frönt mit seiner Freundin einem speziellen Hobby: der Nekrophilie. Als Rob eine Leiche mit in die Wohnung bringt, um seine Freundin damit sexuell zu stimulieren, beginnt der unaufhaltsame psychologische Abstieg der Beziehung...
"Dieses Debut des Berliner Regisseurs Jörg Buttgereit dürfte wohl so ziemlich jedem desillusionierten und sozial verwirrten Teenager zumindest vom Hörensagen bekannt sein, kaum ein angehender Splatterfan, der diesen Film nicht 'unbedingt mal sehen will'. Meistens werden diese jedoch nach dem Ansehen eher enttäuscht - zu filmkünstlerisch der Ansatz des Filmes, zu wenig Gore-Szenen für den Gore-Hound. Wie der Titel schon durchscheinen lässt und wie die Tagline 'Ein Film über die Liebe zum Menschen und was von ihm übrigbleibt' explizit andeutet, handelt dieser 1987 gedrehte Film explizit über Nekrophilie, Sex mit Leichen, besser gesagt. ... Prinzipiell natürlich erstmal eine makabre Angelegenheit ... aufgrund seines zeitweiligen Verbotes erlangte der Film einen nahezu grotesken Kultruf, der aber rein objektiv sein Augenmerk im wesentlichen auf andere Aspekte legt: Wie verhalten sich sozial isolierte Menschen? Wie entfremdet sind Menschen und welche psychischen Auswüchse sind die Konsquenz einer nicht erfüllten Sexualität? Und welche Rolle spielt im Leben ein erfülltes Sexualleben? Natürlich klingt das jetzt erstmal nach einem akademisch-philosophischen Meisterwerk, was Buttgereit sicherlich auch nicht gerecht werden würde - man merkt ihm schon an, dass er eine gewisse kindliche Freude 'etwas Verbotenes' beim Dreh zu machen hatte und natürlich bestechen viele Szenen auch durch ihren klaren Exploitation-Charakter. Trotzdem hält der Film gut die Waage zwischen Sensationsgeilheit und künstlerischem Anspruch. ... Gedreht mit Laiendarstellern auf grobkörnigem Filmmaterial, ohne näher erwähnenswertes Budget (was sich natürlich auf die SFX niederschlägt, die dennoch angesichts des low-level-Budgets mehr als erstaunlich sind!) stellt der Film keine leichte Kost dar - wer jedoch prinzipiell keine Berührungsängste vor 'anderen' Filmen hat, sich von einem Film gerne fordern lässt und Filme eher als Kommunikations- denn als Berieselungsmedium versteht und darüberhinaus einfach ein Faible für filmkünstlerischen Underground hat: Give it a try!" Thomas Groh, via filmzentrale.de
Die Filmprogramme von "something weird cinema" finden mit freundlicher Unterstützung des Kulturamts der Stadt Köln statt!
• Horror
• Deutschland 1987
• deutsche Originalsprachfassung
• 68 Minuten
• 16mm
• FSK 18 Jahre
Regie: Jörg Buttgereit
Kamera: Uwe Bohrer
Schnitt: Jörg Buttgereit & Manfred O. Jelinski
Darsteller: Bernd Daktari Lorenz, Beatrice Manowski, Colloseo Schulzendorf