Der Dokumentarfilm über die Musikproduktion türkischer Deutscher von den 1950er Jahren bis heute ist ein rasanter Ritt durch mehr als ein halbes Jahrhundert türkisch-deutscher Geschichte.
Der neue Film von Cem Kaya, der sich mit seiner liebevollen Doku "Remake, Remix, Rip-Off" über das türkische Populär-Kino auf ewig einen Platz unsere Herzen hat! In LIEBE, D-MARK UND TOD – ASK, MARK VE ÖLÜM erzählen Cem Kaya (Regie & Drehbuch) und Mehmet Akif Büyükatalay (Drehbuch) die beispiellose und spannende Geschichte der selbständigen Musikkultur der Einwanderer aus der Türkei, ihrer Kinder und Enkelkinder in Deutschland, unterhaltsam und sehr vielschichtig mit noch nie gesehenem Archivmaterial ... auf GAR keinen Fall verpassen!
Anfang der 1960er-Jahre wurden die sogenannten Gastarbeiter:innen aus Anatolien und anderen Gegenden der Türkei von der Bundesrepublik Deutschland angeworben. Von Anfang an gab es etwas, dass sie immer begleitet hat und Bestandteil ihrer Kultur war: ihre Musik – ein Stück Heimat in der Fremde. Über die Jahre entwickelten sich in Deutschland eigenständige musikalische Richtungen, die es in dieser Form im Mutterland nicht gab. Diese beispiellose Geschichte einer selbständigen Musikkultur der Einwanderer aus der Türkei, ihrer Kinder und Enkelkinder in Deutschland, erzählt der spannende Kino-Dokumentarfilm LIEBE, D-MARK UND TOD – ASK, MARK VE ÖLÜM unterhaltsam und sehr vielschichtig mit noch nie gesehenem Archivmaterial.
Fern der Heimat, fremd im neuen Land, entstanden zu Beginn der Einwanderung melancholische Musikstile wie die Gurbetçi-Lieder (Lieder aus der Fremde). Präsentiert von Künstler:innen wie Yüksel Özkasap, der Nachtigall von Köln, oder Aşık Metin Türköz ("Mayestero"). Ihnen folgten jüngere Musiker:innen wie das Duo Derdiyoklar ("Liebe Gabi"), Ozan Ata Canani ("Deutsche Freunde") oder Cem Karaca und die Kanaken ("Mein Freund, der Deutsche"), die in ihren gesellschaftskritischen Liedern zum ersten Mal auch auf deutsch sangen und damit sowohl die migrantische als auch die deutsche Popkultur prägten. HipHop wurde zum Sprachrohr der zweiten und dritten Generation von Menschen, die in Deutschland aufgewachsen waren. Pioniere deutsch-türkischen HipHops wie Fresh Familee, King Size Terror oder Islamic Force waren Wegbereiter zeitgenössischer Pop Musik in Deutschland.
"Mit den Menschen brachte das Anwerbeabkommen mit der Türkei 1961 auch die Musik der Gastarbeiter*innen nach Deutschland. Cem Kayas dichter Dokumentarfilmessay ist eine Nachhilfestunde in türkisch-deutscher Zeitgeschichte: Fließbandjobs, Heimweh und Familiennachzug, der Basar im Berliner Hochbahnhof Bülowstraße, Xenophobie und Rassismus, die wehmütigen Lieder der frühen Jahre und der Hiphop der Nachwendezeit. Von all dem erzählen die Musiker*innen, beginnend mit Metin Türköz und Yüksel Özkasap über die psychedelischen Derdiyoklar bis zum Rapper Muhabbet, der in den Charts stand. Ihre Musik entwickelte sich fernab von der deutscher Bands, immer getragen von der türkischen Gemeinschaft und deren Bedürfnissen. Es geht um Radio Yilmaz, diverse Musikkassettenlabels, das deutsche Exil des Protestrockers Cem Karaca und um Hochzeitsbands, die auch auf Kurdisch und Arabisch singen, um den Markt zu bedienen.
Umfangreiche Archivrecherche und das Interesse an türkischer Populärkultur sind wiederkehrende Themen in Cem Kayas Werk. Mit LIEBE, D-MARK UND TOD – ASK, MARK VE ÖLÜM Ank schafft er ein rhythmisch und lebendig erzähltes, filmisches Nachschlagewerk der türkischen Musik in Deutschland." Berlinale 2022
Originalversion (Deutsch, Türkisch, Englisch) mit deutschen Untertiteln
• Regie: Cem Kaya
• Deutschland 2022
• 96 Min.
• DCP
• FSK 12
• Deskriptoren: www.fsk.de