KOMM UND SIEH

Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus

Weißrussland, 1943: Florja, noch mehr Kind als Jugendlicher, buddelt am Strand nach alten Gewehren, um endlich Partisan werden zu können. Als er fündig wird, lässt er sich trotz Flehens seiner Mutter rekrutieren und zieht stolz in den Kampf. Der kindliche Traum von Heldentaten und Abenteuer zerplatzt allerdings schon bei der Ankunft im Truppenlager, denn der Kommandant will ihn beim Einsatz nicht dabeihaben. Und so beginnt für ihn auf seinem Rückweg eine Odyssee, die ihn in nur wenigen Tagen mitten in die Hölle des Zweiten Weltkriegs führt.

"Es heißt, es sei unmöglich, einen wirklichen Anti-Kriegsfilm zu drehen, da Krieg von Natur aus aufregend ist und das Ende des Films immer den Überlebenden gehört. Niemand würde je den Fehler machen, so etwas über Elem Klimows KOMM UND SIEH zu sagen. Dieser russische Film von 1985 ist einer der niederschmetterndsten Filme aller Zeiten. Ich kenne kaum einen anderen, der das menschlich Böse schonungsloser zeigt." Roger Ebert

"Gibt es so etwas wie eine filmische Klage? Einen alles andere überlagernden und verschlingenden Schmerz, der keinen Affekt mehr neben sich duldet? Wenn ja – Elem Klimows KOMM UND SIEH würde zu ihren reinsten Vertretern zählen. Der Film ist einer der bemerkenswertesten Kriegsfilme überhaupt, entstanden während der Zeit der Perestroika, einen der Orientierungsmythen der UdSSR noch einmal ansprechend. ...
Man wird an Bildvorstellungen des Dante'schen Infernos oder an die Bilder Brueghels erinnert, der Ton vertieft den Eindruck der Irrealität dessen, was geschieht. Die einzelnen Elemente des Szenarios sind präzise choreografiert, die Folge der Bilder orientiert sich weniger an den Handlungen eines oder mehrerer Akteure (wie im Kriegsfilm sonst üblich), sondern präsentiert das Geschehen in einer Folge von Bildtafeln, die keinen narrativen Zusammenhang aufweisen, sondern wie geronnene Ansichten das Geschehen umstellen, als solle die Zeit angehalten werden." Hans J. Wulff, Reclam-Filmgenres: Kriegsfilme (2006)

"KOMM UND SIEH … und verlier den Verstand. Dieser sowjetische Kriegsfilm zeigt die Schrecken des zweiten Weltkriegs auf eine Art und Weise, dass "Die durch die Hölle gehen" daneben wie "Die grünen Teufel" aussieht." FilmThreat.com

"One of the most shocking and affecting cinematic depictions of manmade atrocity, COEM AND SEE follows a 14-year-old boy in Nazi-occupied Belarus after he joins the local partisans and experiences firsthand the horrors of the Eastern Front. Directed with a brutal, unswerving commitment to stimulating and displacing the senses, Elem Klimov's final film is a coming-of-age story draped in a nightmarishly realistic horror-war epic and draws heavily on the filmmaker's own memories of the Battle of Stalingrad. 'As a young boy, I had been in hell', Klimov said about his anti-war masterpiece. 'Had I included everything I knew and shown the whole truth, even I could not have watched it.'" Film at Lincoln Center

"This widely acclaimed film is a stunning, senses-shattering plunge into the dehumanizing horrors of war. As Nazi forces encroach on his small village in present-day Belarus, teenage Flyora (Aleksei Kravchenko, in one of the screen's most searing depictions of anguish) eagerly joins the Soviet resistance.
Rather than the adventure and glory he envisioned, what he finds is a waking nightmare of unimaginable carnage and cruelty – rendered with a feverish, otherworldly intensity by Klimov’s subjective camerawork and expressionistic sound design.
'I understood that this would be a very brutal film', Klimov recollected years later, 'and that it was unlikely that people would be able to watch it. I told this to my screenplay co-author, the writer Ales Adamovich. But he replied: Let them not watch it, then. This is something we must leave after us. As evidence of war, and as a plea for peace.'" Prince Charles Cinema

CREDITS

Originalfassung mit deutschen Untertiteln

• Regie: Elem Klimow
UDSSR 1985
126 Min.
• DCP
FSK 16
• Deskriptoren: www.fsk.de

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