Filmreihe Filmemacher:innen zu Gast in Kalk #29 !
Vorführung am Sa 11.05.24 um 17.30 Uhr !
Zu Gast: Regisseurin Katharina Huber !
Der Ort ist nicht schön. Aber warum eigentlich nicht? Der Ort ist ein Dorf, umgeben von Landschaft: Wälder, Hügel, weite, von Blumen bewachsene Wiesen, ein Fluss. Alles scheint intakt und vorerst sind die sichtbaren Zerstörungen der Natur nur etwas, das aus dem Fernseher kommt. Vielleicht also sind eher die Menschen das Problem. Oder die Umstände. Oder die Umstände, die die Menschen sich selbst geschaffen haben.
"Ein verfallendes Dorf, zwei junge Frauen, Nachrichten von einem Raketenstart, Menschen verschwinden – verlässt der Homo sapiens die Erde? Ihr Ziel sei es gewesen, dass das Publikum bewegt aus ihrem Debütfilm komme, ohne ein genaues Gefühl benennen zu können, hat Katharina Huber in einem Interview gesagt. Das trifft den Zauber von EIN SCHÖNER ORT perfekt. Der Kölnerin gelingt es, mit einfachsten Mitteln Kinobilder mit unglaublicher Suggestivwirkung zu erschaffen – dafür gab es in Locarno den Nachwuchs-Preis für die beste Regie und Clara Schwinning wurde für ihre schauspielerische Leistung ausgezeichnet." (--- Filmfestival Cologne 2023)"
Dass die vielen 'irgendetwas' nicht als kryptische Leerzeichen in der Geschichte herumstehen, sondern sich zu einem faszinierend rätselhaften Text verdichten, verdankt sich dem ästhetischen Eigensinn einer Filmemacherin, die das Medium Film als offenes Experiment begreift. Katharina Huber, geboren in St. Petersburg und Absolventin der Kunsthochschule für Medien in Köln, kommt vom Animationsfilm. Die Freiheiten des Genres wirken auch in ihr Spielfilmdebüt hinein. „Ein schöner Ort“ ist wundersam, konkret und abstrakt, physisch und mental, gegenwärtig und überzeitlich und gleichzeitig voller Patina. Der Choral von Federico Perotti („Empor hebt Luft“) deutet auf Transzendenz – aber die gibt es nicht. Auch in die Bildkompositionen von Jesse Mazuch und Carmen Rivadeneira sind Spannungsverhältnisse eingetragen. Sie wirken präzise, dabei nie streng; statisch und gleichzeitig dynamisch." (--- Esther Buss, Filmdienst)
"Der Aufbruch der Anderen: In atmosphärisch starken Bildern erzählt Katharina Huber einen Anti-Heimatfilm – zwischen einer stagnierenden Gegenwart und einer Zukunft, die unklar ist. Margarita und Goodness sitzen in ihrem Dorf fest. Die Hühner sind verdächtig, die Beziehungen zweifelhaft und die Geschäfte zwielichtig. Aber die beiden jungen Frauen können sich nicht entscheiden, ob sie den Ort verlassen oder ihn verändern sollen. Währenddessen überträgt das Radio fortwährend Nachrichten, und die Welt wartet auf den Start einer Rakete, die die Menschen an den Rand des Sonnensystems bringen soll. 'Aber da draussen ist nichts', sagt jemand am Esstisch." (--- Filmfest Hamburg 2023)
• Drama
• Deutschland 2023
• deutsche Originalsprachfassung
• 108 Minuten
• DCP
• FSK n.b.
• Deskriptoren: www.fsk.de
Regie: Katharina Huber
Drehbuch: Katharina Huber
Kamera: Jesse Mazuch, Carmen Rivadeneira
Montage: Katharina Huber
Musik: Chris Pitsiokos, Federico Perotti
Darsteller:innen: Clara Schwinning, Céline De Gennaro, Jannik Mioducki, Andreas Schneiders, Julian Sark, Maria Lorenzen