Filmreihe Cinemania Kalk
Berlinale Retrospektive 2019: 12 x Filme von Frauen (#02)
Vorführung am Mi 15.05.19 um 18.00 Uhr
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Wir freuen uns im Rahmen unserer Filmreihe "Cinemania Kalk" ab April 2019 in den kommenden 12 Monaten 12 Filme aus der diesjährige Berlinale Retrospektive 'Selbstbestimmt – Perspektiven von Filmemacherinnen' im Programm der "Lichtspiele Kalk" zu präsentieren. Mit ihrer diesjährigen Retrospektive 'Selbstbestimmt – Perspektiven von Filmemacherinnen' erzählte die Berlinale ein Stück Film-Frauen-Geschichte und warf einen Blick auf das Filmschaffen von Frauen in der ehemaligen DDR und der Bundesrepublik zwischen 1968 und 1999. Das Filmpaket geht nun Dank der 'Stiftung deutsche Kinemathek" (Berlin) auf Reise durch die deutschen Kinos.
Filminhalt:
Auf einer Baustelle im Süden der DDR, wo Tausende von Wohnungen in moderner Plattenbauweise entstehen, lernt die aus Mecklenburg stammende, junge und unverheiratete Bauleiterin Linda Hinrichs zwei Männer näher kennen: Zum einen den Studenten Daniel, dessen Spontanität ihr gefällt; während eines Tanzabends bittet er zum Beispiel um Spenden für Vietnam und schlägt auch schon mal zu, wenn ihm unterstellt wird, er stecke sich das Geld in die eigene Tasche. Zum anderen trifft Linda auf den Baubrigadier Hans Böwe, einen Zugvogel, der schon an vielen Stellen der DDR Neues mit aus dem Boden gestampft, aber nie ein richtiges Zuhause gefunden hat.
Der Debütfilm von Regisseurin Iris Gusner wurde in der DDR trotz Protesten renommierter Regisseure wie Konrad Wolf oder Kurt Maetzig nicht zur Aufführung freigegeben. Der Regisseurin wurde unter anderem vorgeworfen, dass sie ein verzerrtes Bild der DDR-Realität liefere, ausschließlich Menschen in der Krise zeige und einen erfahrenen Arbeiter zur tragischen Figur stilisiere, was nicht der Wirklichkeit entspreche. Sie "spucke der Arbeiterklasse ins Gesicht". Offiziell wurde das politische Verbot mittels Gerüchteverbreitung kaschiert: Die Regisseurin habe sich mit ihrem ersten Film übernommen und ihn daher abgebrochen. Über die Zukunft der Regisseurin vermerkte die DEFA: Einsatz beim Fernsehen der DDR möglich.
"Anders als bei anderen Verbotsfilmen wurde das Material nicht an das Staatliche Filmarchiv der DDR übergeben. Stattdessen wurde es im Studio vernichtet – mit Ausnahme der farbigen Arbeitskopie.
Im Zuge der Bearbeitung vieler Verbotsfilme 1989/1990 fand der Regisseur Roland Gräf diese Arbeitskopie in der Ecke eines nicht klimatisierten Vorführraums. Weil diese Kopie erhebliche Schichtablösungen aufwies, veranlasste Roland Gräf die Herstellung eines schwarzweißen Dup-Negativs sowie einer Kinokopie. Die Ziehung eines farbigen Materials war aus technischen Gründen unmöglich.
Am 7. Oktober 1990 wurde DIE TAUBE AUF DEM DACH in Berlin uraufgeführt. Danach verloren sich erneut alle Spuren des gesamten Materials. Nach umfangreicher Suche gelang es der DEFA-Stiftung 2009/2010, das schwarzweiße Dup-Negativ wieder zu finden und den Film zu restaurieren. Inhaltlich wurde nicht in die Arbeitskopie eingegriffen." DEFA Stiftung
Die Filmprogramme von "Cinemania Kalk" finden mit freundlicher Unterstützung des Kulturamts der Stadt Köln statt!
• Drama
• DDR 1973
• deutsche Originalprachfassung
• 82 Minuten
• DCP
• FSK 0
Regie: Iris Gusner
Drehbuch: Regine Kühn & Iris Gusner
Kamera: Roland Gräf
Schnitt: Helga Krause
Musik: Gerhard Rosenfeld
Darsteller: Heidemarie Wenzel, Günter Naumann, Andreas Gripp, Annelene Hischer, Lotte Loebinger