Der ehemalige SS-Offizier Max arbeitet mehr als ein Jahrzehnt nach Ende des Zweiten Weltkriegs als Nachtportier in einem Wiener Hotel. Viele Gäste sind einstige Kriegsverbrecher, die sich in geheimen Treffen auf bevorstehende Prozesse vorbereiten. Eines Tages erscheint Lucia im Hotel. Schweigsam, gelehrig und stolz gab sie sich einst als junge KZ-Inhaftierte den sexuellen Wünschen und Erniedrigungen von Sturmbandführer Max hin. Heute würde ein Wort Lucias genügen, um Max auffliegen zu lassen. Aber sie sagt nichts. Die Affäre beginnt von neuem, doch seine SS-Kameraden wollen ihren Tod...
"Nazi-Porno oder Kunstfilm? Das war die Frage, die sich die Kritik stellte, als DER NACHTPORTIER 1974 in den Kinos gezeigt wurde. Es ist ein verstörendes Werk. Im Zentrum stehen die Jüdin Lucia (Charlotte Rampling) und der Ex-SS-Offizier Max (Dirk Bogarde). Sie treffen durch Zufall nach dem Krieg in einem Wiener Hotel wieder aufeinander. Lucia ist inzwischen eine mondäne Ehefrau, Max schlägt sich als Nachtportier durch, weil er das Tageslicht nicht erträgt. In Rückblenden wird geschildert, wie die beiden im Konzentrationslager eine sadomasochistische Beziehung führten. Es geht um Traumata, Verletzung und Verdrängung, alles vor dem Hintergrund des keineswegs entnazifizierten Wiens. Die schockierende Story, die eindrucksvollen Bilder, die exakte Inszenierung, die düstere Atmosphäre und die großartigen Schauspielleistungen machen DER NACHTPORTIER zu Liliana Cavanis bekanntestem Werk." Österreichisches Fimmuseum
"IL PORTIERE DI NOTTE is a provocative and problematic film. Made in 1974 by Italian director Liliana Cavani, it can be seen as an exercise in perversion and exploitation of the Holocaust for the sake of sensationalism. On the other hand, a closer reading of this English-language psychological thriller suggests a dark vision of compelling characters doomed by their World War II past." Criterion Collection
"An operatic celebration of sexual disgust, set in 1957 in a Viennese hotel where Bogarde (maintaining a low profile as a porter) and Rampling (a guest while her conductor husband embarks on a concert tour) meet and recreate their former relationship as sadistic SS officer and child concentration camp inmate; a sexuality that can only end in degradation and self-destruction." Time Out London
"Liliana Cavani reduziert die 'Faszination des Bösen' auf den sexualpathologischen Aspekt. Der durchaus bedenkenswerte Problemstoff wird zur Kolportage, der angeblich allgemeingültige Modellfall zum Klischee. Ein mit epigonalen Mitteln auf Kunst getrimmter Politporno." Lexikon des internationalen Films
englisch-deutsche Originalfassung mit deutschen Untertiteln
• Regie: Liliana Cavani
• Italien 1974
• 118 Min.
• HD
• FSK 16
• Deskriptoren: www.fsk.de