DER KOMMISSAR

16mm-Double-Feature 2x 60 Min: LISA BASSENGES MÖRDER (Wolfgang Staudte, 1971) und DAS ENDE EINES HUMORISTEN (Theodor Grädler, 1971)

BESONDERS WERTLOS FESTIVAL
Double-Feature-Vorführung am So 08.12.19 um 19.00 Uhr
Hier geht es zum >>Ticketvorverkauf!

DER KOMMISSAR: LISA BASSENGES MÖRDER
BRD 1971, 57 Min., s/w, 16mm
Regie: Wolfgang Staudte
Drehbuch: Herbert Reinecker
Kamera: Rolf Kästel
Musik: Michael Goltz, Otto Weiss
Darsteller: Erik Ode, Boy Gobert, Klausjürgen Wussow, Diana Körner

»Die letzten Meter sind die schönsten für den Lokführer Leo (Klausjürgen Wussow). Denn immer wenn er in den Münchener Güterbahnhof einrollt, begrüßt ihn seine Freundin Lisa (Diana Körner) schon von weitem. Nackt und sprühend vor Lust steht sie auf dem Balkon ihrer Wohnung und winkt ihm lachend zu. Als sie erwürgt im Schlafzimmer liegt, gibt es viele Verdächtige. Denn alle konnten ihre Auftritte sehen, und alle waren verrückt nach ihr. Auch Alfred, Leos gehbehinderter Bruder, hat Lisa geliebt. Gekannt hat er sie eigentlich nur aus Leos Erzählungen. Und doch hat er alles von ihr gewusst. Aus Liebe zu ihr und zu seinem Bruder träumt er von einer platonischen ménage a trois. Als stiller Beobachter möchte er an der Liebe der beiden teilhaben. Boy Gobert spielt den manisch einfühlsamen Alfred.« Stefan Ertl, Gdinetmao

Alfred ist eine jener schillernden verlorenen Seelen, denen Herbert Reinecker manchmal ganze Charakterstudien im Krimigewand widmete. Unterstützt wird er hier durch die versierte Inszenierungskunst Wolfgang Staudtes, der nach Ende seiner Kinokarriere auch als Fernsehregisseur noch zur Hochform auflaufen konnte.

DER KOMMISSAR: DAS ENDE EINES HUMORISTEN
BRD 1971, 60 Min., s/w, 16mm
Regie: Theodor Grädler
Drehbuch: Herbert Reinecker
Kamera: Rolf Kästel
Darsteller: Erik Ode, Hans Ernst Jäger, Alfred Balthoff, Christiane Schröder

»Erwin Waldermann (Hanns Ernst Jäger) lebt in der Vergangenheit: Immer noch tritt er regelmäßig auf und erzählt seine 30 Jahre alten Witze, die aber nur noch das genügsamste Kneipenpublikum aus der Reserve zu locken vermögen, und träumt von den angeblich glorreichen Tagen, als er vor ausverkauften Sälen in den Kurorten Travemünde oder Baden-Baden tosenden Beifall erhielt. Als seine Tochter Ursula (Christiane Schröder) ermordet wird, die als seine Managerin fungierte, obwohl sie seine Witze furchtbar fand, bricht Waldermann zusammen...

Oh – mein – Gott. DAS ENDE EINES HUMORISTEN muss eine der bittersten Serien- bzw. Filmerfahrungen sein, die ich machen durfte. Die Figur des jämmerlichen Kalauererzählers, der mit seiner pomadigen Darbietung wie ein Relikt aus längst vergessenen Zeiten anmutet, sich Abend für Abend selbst der Lächerlichkeit preisgibt, ohne zu merken, wie armselig seine Nummern sind, stürzt den Zuschauer in ein Wechselbad der Gefühle. Man hat Mitleid mit ihm, auf der anderen Seite mag man ihm seinen Realitätsverlust nach einiger Zeit einfach nicht mehr nachsehen. Genau darum geht es auch: Wie kann man jemanden lieben, der einen so miserablen Sinn für Humor hat? Der einfach nicht einsehen will, dass das, was er tut, schlecht, ja unerträglich ist? Der Begeisterung und Teilnahme einfordert, obwohl man sich nur noch abwenden möchte? Reinecker und Grädler geben keine Antwort darauf [...].« Oliver Nöding, Remember it for later

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